Komplexe Herausforderungen prägen die moderne Arbeitswelt. Ob Digitalisierung, Fachkräftemangel oder der Wertemangel, Unternehmen müssen sich wandeln. Coaching ist aus unserer Arbeitswelt und dem Unternehmertum nich mehr wegzudenken, fördert es doch die Selbstreflexion und eine nachhaltige Entwicklung. Externe Coaches sorgen für frische Denkweisen in Unternehmen, Inhouse Coaches dagegen kennen die internen Dynamiken und bauen darauf auf. Mit einem internen Couch sind Vertrauen und Kontinuität ein großer zentraler Vorteil. Gerade systemisches Coaching ist gefragt, da es einen ganzheitlichen Ansatz liefert und damit agile und komplexe Organisationen fördert. Teams werden in Eigenverantwortung gestärkt und der Einzelnen zum systemische Denken angereizt.
Was ist ein systemischer Coach?
Zu den Grundprinzipien des systemische Coaching gehört die Betrachtung der Wechselwirkung zwischen Personen und dem Team, dem Team und der Organisation. Mit einem Perspektivenwechsel und Ressourcenaktivierung lassen sich nachhaltige Lösungen durchsetzen. Systemisches Coaching bedeutet nicht Ratschläge erteilen, sondern Prozessbegleitung. Das Ziel lieft auf der Selbstwirksamkeit des Einzelnen stattdessen Probleme durch den Coach zu lösen.
Infobox: „Systemisch“ bedeutet nicht „systematisch“ – ein häufiger Irrtum! Systemisch = Kontextbezogen, dynamisch, beziehungsorientiert. |
Die Rolle des Inhouse Coaches im Unternehmen
Interner Ansprechpartner/Ansprechpartnerin: Die Unterstützung die Mitarbeiter persönlich und auf beruflicher Ebene erhalten, fördert die Rollenklärung, die Selbstreflexion und unterstützt bei Karrierefragen. Insgesamt trägt der systemische Coach aus den eigenen Reihen zur psychologischen Sicherheit und Lernkultur bei.
Vertrauensperson für Mitarbeitende und Führungskräfte: Sensible Themen bekommen beim internen systemischen Coach Raum ohne disziplinarischen Führungshintergrund.
Beitrag zur Unternehmenskultur und Transformation: Der Coach begleitet Change-Initiativen und Wertearbeit. Dabei unterstützt er den Dialog und die Zusammenarbeit hierarchieübergreifend.
Typische Einsatzfelder
- Konfliktmoderation: z. B. bei Teamspannungen oder Führungskonflikten
- Change-Begleitung: z. B. bei Reorganisationen oder Kulturwandel
- Führungskräfte-Coaching: z. B. Rollenklärung, Selbstführung
- Team-Entwicklung: z. B. Kick-offs, Retrospektiven, Visionsarbeit
Fact: Inhouse Coaches sind oft auch Change Agents – sie wirken leise, aber nachhaltig. → Ihre Arbeit bleibt oft unsichtbar, hat aber große Hebelwirkung. |
Vorteile eines systemischen Inhouse Coaches
Tieferes Verständnis der Unternehmenskultur
Ein interner Coach kennt die interne Sprache und die Werte. Er weiß über Spannungsfelder Bescheid. Damit ist er in der Lage wirksamer und schneller einzuwirken.
Schnellere Verfügbarkeit und niedrigere Hürden
Als Inhouse Coach ist dieser jederzeit verfügbar ohne lange Abstimmung und Terminvereinbarungen. So nutzen Mitarbeiter den internen Coach, weil es niederschwellig ist.
Langfristige Begleitung möglich
Als Teil der Belegschaft ist der interne Coach über Monate oder Jahre dabei. Das stärkt das Vertrauen im Laufe der Zeit und das Coaching zeigt eine stärkere Wirkung.
Kosteneffizienz im Vergleich zu externen Coaches
Durch die einmalige Investition in die Ausbildung zum systemischen Coach werden wiederkehrende Honorare für externe Coaches gespart. Wächst das Unternehmen, kann der Coachingbedarf mitwachsen.
Voraussetzungen und Kompetenzen
Persönliche Eignung
Zu den Eigenschaften eines Coaches gehören → Empathie, Selbstreflexion und Kommunikationsstärke. Er muss mit Unsicherheit und Komplexität umgehen können.
Haltung
Seine Haltung zeigt Unparteilichkeit und öffnet Sichtweisen. Er schätzt die Menschen und vor allem ihre Eigenschaft, für ihre eigenes Leben Experte zu werden. Mit Neugier und echtem Interesse begegnet er den Menschen und den Systemen, in denen diese eingebunden sind.
Fachliche Kompetenzen
- Coaching-Methoden: z. B. systemische Fragen, Skalierungsfragen
- Systemisches Denken: z. B. zirkuläre Zusammenhänge erkennen
- Organisationsverständnis: z. B. Machtstrukturen, Kulturmuster
Wie wird man systemischer Coach?
Der Weg geht über eine zertifizierte Ausbildung bei anerkannten Instituten, wie beispielsweise die Coaching Akademie – Hamburg. Die Ausbildung kann in den meisten Fällen berufsbegleitend stattfinden, erfordert jedoch teils Präsenz, kann aber auch von zuhause über Online-Module erfolgen.
Zu den typischen Ausbildungsinhalten zählen:
- Gesprächsführung, Auftragsklärung, Interventionstechniken
- Systemische Fragetechniken, Aufstellungen, Wertearbeit
- Reflexion der eigenen Haltung und Rolle als Coach
Praktische Erfahrung:
- Peer-Coachings: gegenseitiges Üben mit anderen Teilnehmenden
- Supervision: professionelle Begleitung der eigenen Coachingpraxis
- Fallarbeit: Dokumentation und Reflexion echter Coachingfälle
Zertifizierung & Qualitätssicherung:
- Abschluss mit Zertifikat (z. B. DBVC, ICF, ECA)
- Fortbildungen und regelmäßige Supervision empfohlen
FAQ (Beispiele)
- Braucht man eine bestimmte Vorbildung, um systemischer Coach zu werden?
→ Nein, aber Erfahrung im Umgang mit Menschen ist hilfreich (z. B. Führung, Beratung) - Wie unterscheidet sich ein Coach von einem Therapeuten?
→ Coaching ist zukunfts- und lösungsorientiert, Therapie oft vergangenheitsbezogen - Was kostet eine Coaching-Ausbildung?
→ Zwischen 3.000 € und 12.000 €, je nach Anbieter, Umfang und Zertifizierung - Wie wird die Wirksamkeit von Coaching im Unternehmen gemessen?
→ Kombination aus Feedback, Zielerreichung und kulturellen Veränderungen
Unser Fazit:
Die Schlüsselkompetenz in unserer modernen Arbeitswelt ist systemisches Coaching. Es fördert Selbstverantwortung, den Dialog und eine anhaltende Veränderung. Der Inhouse Coach stärkt die Unternehmenskultur und die Kommunikation, trägt zur Veränderungsfähigkeit bei und etabliert die Verbindung zwischen Menschen und Organisationen. Der Weg zum systemischen Coach ist anspruchsvoll, aber es lohnt sich, sowohl für den Coach als auch für das Unternehmen. Somit trifft die persönliche Entwicklung des Coaches auf unternehmerischen Mehrwert.
(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)